„Welches Headset soll es denn sein?“, diese Frage stellen sich viele Gamer, wenn es um die gewünschte Tonausgabe mit Mikrofon geht. Besonders der Low-Budget Bereich unter 100€ bietet hier eine schier unendliche Vielfalt. Nun möchte auch der Hersteller „steelseries“ mit dem Arctis 3 diesen Markt für sich erobern.
Gaming Headsets gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ob SpeedLink, Razer oder Astro, die Liste an Herstellern und verschiedenen Produkten ist gigantisch. Gerade im Bereich unter 100€ ist die Vielfalt an Wahlmöglichkeiten am Größten. Da ist es nicht verwunderlich, dass dieser Markt hart umkämpft ist. Nun hat sich auch „steelseries“ mit dem Arctis 3 in das Sortiment eingereiht und möchte insbesondere für Konsolenspieler eine preiswerte Alternative bieten. Ob sich der Kauf des Arctis 3 lohnt, erfahrt ihr in unserer Review.
Lieferumfang, Optik und Haptik – Preiswert ist nicht gleich billig!
Das steelseries Arctis 3 kommt in einem schnörkellosen Karton zu uns nach Hause. Dabei befinden sich im Lieferumfang lediglich das Headset und das Verbindungskabel (Klinke). Die Verpackung lässt schon vermuten, dass sich das Arctis 3 vor allem an Konsolenspieler richtet, denn auf der Verpackung prangern die Schriftzüge der PlayStation 4, Nintendo Switch und Xbox One sowie die Bezeichnung „Console Edition“. Doch eines vorweg: Selbstverständlich lässt sich das Arctis 3 auch an einem PC betreiben, jedoch ist für die Nutzung des Mikrofons ein Splitterkabel notwendig. Preislich liegt das Arctis 3 bei etwa 70€.
Das Headset an sich macht für diesen Preisbereich einen sehr wertigen Eindruck. Der Rahmen besteht aus grauem Kunststoff, während die ohrumschließenden Hörmuscheln aus in wabendesign gehaltenem Stoff sind. Zusätzlich befindet sich am Bügel noch ein Gummiband, welches sich je nach Kopfform über Klettverschlüsse anpassen lässt. An der linken Ohrmuschel befindet sich zum einen das Mikrofon, welches sich fast vollständig einfahren lässt. Zum anderen sind hier sowohl ein „Stummschalte-Knopf“ sowie der Lautstärkeregler verbaut. Im Gegensatz zu einigen anderen Gaming-Headsets lassen sich die Außenseiten der Ohrmuscheln nicht durch Caps individualisieren, sondern sind fest verbaut.
Das schlichte Design hat uns in unserem Test sehr gut gefallen. Die Kombination aus grau/schwarz sowie die gewählten Formen und Materialen wirken hochwertig und sehen schick aus. Außerdem ist es ebenfalls in weiß, blau und rot erhältlich. Der Kunststoffbügel sowie der Verbindungen zu den Ohrmuscheln sind ebenfalls sehr solide verbaut, so dass ein Bruch der jeweiligen Teile auch bei ruppiger Benutzung eher unwahrscheinlich ist. Einzig das Verbindungskabel wirkt ein wenig billig, da hier auf eine hochwertigere Ummantelung verzichtet wurde. Dieser Umstand schmälert den positiven Ersteindruck jedoch nur minimal. Optisch wie auch verarbeitungstechnisch gibt sich steelseries also absolut keine Blöße. Klasse!
Der Tragekomfort – Luftig leicht
Weiter ist der Tragekomfort für die Wahl eines Headsets für die meisten Gamer entscheidend. Und auch hier kann das Arctis 3 sehr überzeugen. Es ist so angenehm leicht, dass man schon nach kurzer Nutzungszeit fast vergisst ein Headset auf dem Kopf zu haben. Auch die Ohrmuscheln drücken nicht und bieten auch für größere Ohren ein angenehmes Tragegefühl. Die Wahl für einen Stoffbezug der Ohrmuscheln finden wir ebenfalls als positiv, da mit (Kunst-)Leder häufig ein schnelleres schwitzen einhergeht. Die Navigationstasten sind ebenfalls gut erreichbar. Hier ist besonders positiv hervorzuheben, dass das Arctis 3 statt einzelne Tasten eine Lautstärkewalze verbaut hat. Die Regelung des Gamesounds ist also ebenfalls sehr komfortabel gestaltet. Somit kann das Arctis 3 nicht nur mit der Optik, sondern auch mit seinem Tragekomfort punkten.
Der Sound – Kristallklar mit wenig Bass
Trotz einer vernünftigen Optik und Tragekomforts ist natürlich der Sound das Hauptargument für den Kauf eines Headsets. Hier macht das Arctis 3 einen durchweg guten Eindruck. Getestet wurde dabei an einem Computer, einer PlayStation4 sowie einer Xbox One. Dabei war das Klangerlebnis auf allen Plattformen nahezu gleich. Lediglich am Computer hatten wir durch diverse Equalizer noch mehr Möglichkeiten, den Sound für unsere Bedürfnisse abzumischen. Ebenso wurden verschiedene aktuelle Spiele, wie Battlefield 5, Call of Duty Black Ops 4, Fallout 76 und Shadow of the Tomb Raider als Soundtests herangezogen.
Besonders im Bereich der Höhen und Mitten kann das Arctis 3 überzeugen. Der Sound ist sehr klar und ohne jegliches Kratzen oder verzerren. Stimmen, Schritte, Explosionen in Kombination mit Hintergrundmelodien sind allesamt klar und deutlich hörbar. Gerade in Shootern ist das ein großer Vorteil, wenn wir die Schritte unserer Gegner gut orten können. Somit sollte doch eigentlich alles perfekt sein oder? Ja, nicht ganz. Denn auch das Arctis 3 ist nicht ganz von Schwächen befreit.
So finden wir die allgemeine Lautstärke ein wenig zu leise. Wir mussten in unserem Test den Lautstärkeregler fast auf Anschlag stellen, um eine für uns angenehme Lautstärke zu erzeugen. Zwar blieb der Ton auch auf Maximallautstärke sehr klar (wir konnten auch kein Grundrauschen feststellen) , doch leider kommt so auch die größte Schwäche deutlicher zum Vorschein: der geringe Bass. Während andere Headsets in diesem Bereich meist dazu neigen, zu viel Bass und damit einen eher „dumpfen“ Ton zu liefern, hat steelseries hier leider etwas zu viel gespart. Explosionen wirken daher beispielsweise eher wie Tischfeuerwerk, als eine weltenerbebende Erschütterung. Trotzdem ist der Ton insgesamt aber als gut zu bezeichnen.
Das Mikrofon – solide Sprachperformance
Oftmals ist bei Headsets im Low-Budget Bereich das Mikrofon die größte Schwäche. (Elektronische) Verzerrungen oder kratziger Klang der Stimme sind meist keine Seltenheit. Das Arctis 3 hingegen liefert eine sehr gute Sprachübertragung mit klarer Stimme ohne Verzerrungen. Lediglich ein leises brummen sei im Hintergrund zu vernehmen, was von unseren vier Gegenübern aber als nicht störend und kaum wahrnehmbar eingestuft wurde. Die Möglichkeit, das Mikrofon fast komplett in der Ohrmuschel verschwinden zu lassen, konnte uns in Sachen Komfort jedoch wieder überzeugen. Somit rundet das Mikrofon den guten Gesamteindruck ab.
Fazit – sehr gute Alternative
Der Versuch, mit dem Arctis 3 einen ernst zunehmenden Konkurrenten in den Low-Budget Bereich zu integrieren ist steelseries nach unserer Meinung gelungen. Das schicke aber dennoch schlichte Design, der hohe Tragekomfort sowie der solide Sound bieten für einen Preis um die 70€ ein wie wir finden wirklich gutes Gesamtpaket. Lediglich die etwas zu geringe Lautstärke, der geringe Bass sowie das billig wirkende Klinkenkabel schmälern den sehr positiven Gesamteindruck ein wenig. Wer die genannten Negativpunkte jedoch verschmerzen kann, dem können wir das steelseries Arctis 3 nur wärmstens empfehlen.
[P_REVIEW post_id=121406 visual=’full‘]
Beschreibung des Herstellers
ARCTIS 3 KONSOLEN-EDITION2019 Edition
Für PS4, Xbox One und Switch
- Das Headset begleitet dich mit überragendem Klang, Komfort und Style auf alle Gaming-Plattformen wie PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch und Mobilgeräte.
- Geräuschunterdrückendes ClearCast-Mikrofon für klaren, natürlich klingenden Sprachchat auf allen Plattformen
- Die von Arctis bekannte Klanglandschaft mit ihrem Fokus auf Klängen mit weitreichenden Konsequenzen gibt dir einen Sound-Vorteil.
- Spiele den ganzen Tag mit den AirWeave-Hörmuscheln, die Sportmaterialien für Athleten nachempfunden sind und deine Ohren kühl und trocken halten