Seit dem Release von Battlefield 6 gehört der Shooter zu den meistdiskutierten Titeln des Jahres. Neben Lob für das Gunplay und die Atmosphäre gibt es auch Kritik. Vor allem ein Punkt sorgt für Verwirrung: In vielen Multiplayer-Partien tauchen Bots auf, obwohl Battlefield traditionell für große, von echten Spielern gefüllte Gefechte bekannt ist.
In sozialen Netzwerken wie Reddit, Discord und X häuften sich Beschwerden, dass Spieler selbst in populären Modi gegen KI-Gegner antreten müssen. Dies führte zu Spekulationen, dass die Spielerzahlen sinken oder das Matchmaking nicht richtig funktioniert.
Nun hat sich David Sirland, Lead Producer bei DICE, umfassend zu Wort gemeldet und erklärt, warum Bots in Battlefield 6 keine Notlösung, sondern ein bewusst geplantes System sind.
Warum werden Bots eingesetzt?
Bots sind laut Sirland ein wesentlicher Bestandteil, um das Matchmaking flüssig zu halten. Das System springt sobald eine neu gestartete Lobby zu lange darauf wartet, dass genügend Spieler beitreten.
„Bots treten nur dann in regulären Playlists auf, wenn eine Lobby gestartet wird und die Vorbereitungsphase länger als etwa drei Minuten dauert. Dann füllen Bots die fehlenden Plätze, damit die Runde überhaupt starten kann.“
Das bedeutet:
- Wird eine Lobby eröffnet, beginnt eine kurze Wartephase.
- Finden sich nicht schnell genug ausreichend Spieler, um ein vollständiges Match zu eröffnen, werden Bots eingesetzt.
- Sobald reale Spieler beitreten, werden die Bots automatisch wieder entfernt.
Es handelt sich also um ein temporäres Füllsystem — keine dauerhafte Komponente des Gameplays.
Warum merkt man davon manchmal so viel?
Ein Teil des Problems liegt laut Sirland im Verhalten der Spieler selbst.
Viele Spieler verlassen eine Lobby sofort, wenn sie Bots sehen. Doch genau das verhindert, dass die Lobby sich mit echten Spielern füllen kann.
„Wenn ihr das Match direkt verlasst, nur weil Bots da sind, wart ihr wahrscheinlich die Ersten auf dem Server. Bleibt ihr ein oder zwei Minuten, kommt der Rest nach und die Bots verschwinden.“
Mit anderen Worten:
Geduld verkürzt das Bot-Vorkommen — Flucht verlängert es.
Warum ist dieses System notwendig?
Battlefield bietet große Gefechte mit vielen Teilnehmern. Damit solche Matches starten können, muss eine Mindestanzahl an Spielern vorhanden sein.
Gerade in folgenden Situationen kann es zu Verzögerungen kommen:
| Situation | Ergebnis |
|---|---|
| Neuer oder wenig gespielter Modus | Weniger Spieler -> Bots helfen, Matches zu starten |
| Spieler in Regionen mit niedrigem Matchmaking-Aufkommen | Bots füllen temporär auf |
| Tageszeiten mit weniger aktiver Spielerschaft | Bots überbrücken Startphase |
Ohne dieses System könnten Wartezeiten von 5, 10 oder sogar mehr Minuten entstehen — ein Problem, das Battlefield 2042 bereits scharf zu spüren bekam.
DICE möchte stattdessen, dass Spieler sofort spielen können, selbst wenn die Lobby sich erst nach und nach mit menschlichen Teilnehmern füllt.
Wie geht es weiter?
Sirland bestätigt, dass das Team bereits an Optimierungen arbeitet:
- Längere Wartefenster, bevor Bots eingesetzt werden
- Anpassung der Playlist-Prioritäten
- Bessere Kommunikation im UI (z. B. Anzeige „Lobby füllt sich noch“)
Ziel sei es, das System verständlicher und transparenter zu machen, ohne die Matchmaking-Geschwindigkeit zu verschlechtern.
Bots in Battlefield 6 sind kein Hinweis auf sinkende Spielerzahlen, sondern ein Mechanismus, um Matches schneller starten zu können. Sie bleiben nur so lange aktiv, bis genügend echte Spieler vorhanden sind. Wer also in einer solchen Lobby landet, sollte einfach kurz bleiben — denn Geduld sorgt dafür, dass die Bots verschwinden.
Wie stark DICE das System noch anpassen wird, dürfte sich in den kommenden Wochen zeigen, wenn weitere Updates erscheinen.

